Rede der Gastgeber zur Goldenen Hochzeit
Sollten Sie als Gastgeber eine Rede zur Goldenen Hochzeit halten? Die Goldene Hochzeit steht bevor, es gibt viel zu bedenken, viel vorzubereiten. Ein wichtiger Punkt, der oft Kopfzerbrechen bereitet, ist die Frage, ob das Paar, dessen Jubiläum begangen wird, sich mit einer Rede an seine Gäste wenden sollte.
Nicht jeder ist ein guter Redner, manche haben Scheu und fühlen sich unwohl, wenn sie vor einer größeren Anzahl von Menschen sprechen.
Unstrittig ist, dass ein Gastgeber sich an seine Gäste wenden, sie begrüßen, einen schönen Abend wünschen und sich für die Glückwünsche und Geschenke bedanken sollte. Eine Ansprache der Gäste am Beginn ist auf jeden Fall zu empfehlen. Welche Form, welchen Umfang diese haben wird, ist jedoch sehr individuell.
Realistische Selbsteinschätzung
Zu allererst sollte man überlegen, was man sich selbst zutraut. Menschen, die das Reden gewöhnt sind, werden sich eher für eine längere Rede entscheiden. Diejenigen, denen es schwerer fällt, werden sich vielleicht auf ein paar bedeutende Sätze beschränken. Wichtig ist, dass das Paar sein Jubiläum nicht mit einem mulmigen Gefühl begeht, weil sich die zu haltende Ansprache wie ein unüberwindliches Hindernis in den Weg stellt. Ist man mit dem Partner übereingekommen, in welcher Form die Rede gehalten werden soll, geht es an die konkrete Vorbereitung.
Zusammensetzung der Gäste beachten
Es macht einen großen Unterschied, für wen eine Rede gehalten wird. Befindet man sich im engsten Familienkreis, wird man auch intimere Bereiche ansprechen, salopper in der Wortwahl sein können. Sind unter den Gästen ehemalige Arbeitgeber, Geschäftspartner oder Vertreter öffentlicher Einrichtungen, ist es empfehlenswert, die Ansprache entsprechend allgemeiner zu gestalten, ohne dabei unpersönlich zu werden.
Klare Struktur
Stehen Umfang der Rede und Gästeliste fest, rückt der Inhalt in den Mittelpunkt. Um der Gefahr zu entgehen, vom Hundertsten ins Tausendste zu geraten - bei 50 gemeinsamen Jahren dürfte es eine Überfülle an Erwähnenswertem geben - empfiehlt es sich, einige wenige Oberbegriffe festzulegen. Auch das ist wiederum sehr individuell.
Für die einen ist es wichtig, sich erneut ihrer Liebe zu versichern, die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Andere möchten stärker auf ihre Gäste eingehen und diese direkter ansprechen. Alles hat seine Berechtigung, wichtig ist nur, dass es von den Jubilaren so gewollt wird. Je nach Bedarf können dann die Oberbegriffe ausführlicher untersetzt werden. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Der Ton macht die Musik
Ist die Rede geschrieben, muss sie bloß noch gehalten werden. Das ist jedoch die Kunst. Aber es gibt Kunstkniffe: Am allerwichtigsten ist die "innere Haltung" des Redners. Wenn er gefühlsmäßig hinter dem steht, was er sagt, wenn er wirklich denkt, was er sagt, wird er alles richtig machen, Gestik, Mimik, Pausen. Es ist egal, ob der Text auswendig gelernt wird, ob er abgelesen wird, ob einer spricht oder beide.
Entscheidend ist, dass nicht künstlich versucht wird, Betonungen und ähnliches zu üben, oder sich vor dem Spiegel zu kontrollieren. Der Text kann einer Vertrauensperson vorgetragen werden, die sich darauf beschränken sollte, zu sagen, was sie nicht versteht, oder dem Redner nicht "abnimmt", das heißt, wo sie das Gefühl hat, dass er nicht authentisch ist. Wer auf seine innere Stimme hört, wird den richtigen Ton von allein treffen.